1990 wurde ich zum Professor am ersten deutschen Studiengang für Medieninformation berufen, und zwar an der Hochschule Darmstadt. Ich lehrte dort bis 2008 die Fächer Medieninformation und Journalismus - speziell Online-Journalismus - sowie die neuen Recherchetechniken mit Online-Datenbanken in den Studiengängen "Medieninformation" und "Online-Journalismus".
Ich vertrat an der Hochschule Darmstadt im Einzelnen die folgenden Lehr- und Forschungsgebiete:Die interdisziplinäre und IT-orientierte Struktur meines Fachbereichs Informations-und Wissensmanagement mit seinem Schwerpunkt Medieninformation brachten es mit sich, dass ich – gemeinsam mit den Studierenden - als einer der ersten in Deutschland interne Datenbanken für die Medienauswertung mit PC und Online-Zeitungsdatenbanken entwickeln und darüber publizieren konnte.
Qualitätsjournalismus
Die professionell eingesetzte Datenbanktechnologie, die wesentlich mehr bedeutet als das, was Google bisher (im Jahre 2011) anbietet, hat meines Erachtens eine besonders große Bedeutung für den Qualitätsjournalismus.
Auch heute noch bin ich der Meinung, dass angehende und im Berufsleben stehende Journalisten in der Ausbildung und in der Weiterbildung nicht nur die Nutzung von Onlinedatenbanken kennenlernen sollten,
sondern durchaus auch einiges lernen könnten über die Nutzung von internen Datenbanken auf dem PC. Diese machen es möglich, die Themensammlung und die Hintergrund-Recherchen eines Journalisten
besonders gut zu organisieren und schnell auffindbar zu machen. Auch kann man damit besonders gut beobachten, welche Themen in den Medien eher zu häufig und welche dagegen zu selten gebracht wurden.
Und man kann als Journalist außerdem neue Beiträge anhand früherer eigener Beiträge verifizieren und verbessern.
Über die oben genannten Themenfelder habe ich als langjähriger Auslandsbeauftragter meines Fachbereichs viel an ausländischen Universitäten gelehrt und Vorträge und Lehrveranstaltungen in den folgenden Fremdsprachen halten können: Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch. Dafür gab es auch an den ausländischen Hochschulen Interesse.
Um den Austausch zwischen europäischen Hochschulen zu verbessern, scheint es mir, dass in Europa mit seinen vielen Sprachen die Studiengänge internationaler werden sollten. Zwar neigen journalistische Studiengänge dazu, vor allem in der Landessprache zu arbeiten, aber die englische Sprache sollte auf jeden Fall auch genutzt werden. Der Journalismus kann meines Erachtens viel dazu beitragen, dass Europa zusammenwächst. Ein Auslandssemester sollte daher in journalistischen Studiengängen meines Erachtens immer ermöglicht werden.
Die angewandt-wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus diesen Jahren an der Hochschule sind - für diejenigen, die es interessiert - in der Literaturliste mit den Ziffern 20 bis 40 aufgeführt. Die Inhalte einiger dieser Publikationen, soweit sie mir für die zukünftige Aus- und Fortbildung von Journalisten relevant erscheinen, werden im folgenden Menüpunkt „Medieninformation für die Journalistenausbildung“ kurz zusammengefasst oder kommentiert.