Zum Artikel Nummer 23 der Literaturliste. "Die Nutzung von Datenbanken zur Herstellung und Verifikation von Beiträgen mit hohem publizistischen Qualitätsanspruch"
In diesem Artikel von 1992 weisen wir nach, dass es schon damals möglich war, in professionellen Onlinedatenbanken von einer Reihe bedeutender Zeitungen und Zeitschriften wichtige Artikel zu einem Thema zu finden. Dabei handelte es sich schon in manchen Fällen um die hundertprozentige Auswertung aller Artikel einer Zeitung wie zum Beispiel des Handelsblatts.
Diese Möglichkeiten wurden allerdings nur von einem sehr kleinen Teil der deutschen Journalisten genutzt. Obwohl heutzutage fast alle bedeutenden deutschsprachigen und englischsprachigen Publikationen im Volltext vorhanden sind, stützen sich noch immer viele deutsche Journalisten auf Recherchen mit kostenlosen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo.
Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass viele wertvolle Artikel deutscher Zeitungsverlage in den Suchmaschinen überhaupt nicht vorhanden sind. Dies ist besonders dann der Fall,
wenn es sich um exklusives Wissen handelt, welches wertvolle Recherchearbeit verlangt hat.
In den kostenlosen Suchmaschinen stehen nämlich vor allem solche Artikel, in denen solche exklusiven und wertvollen Recherchen nicht angestellt worden sind.
Dies trifft zum Beispiel für die meisten Artikel der Printausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu.
Die Tatsache, dass seit 1992 fast 20 Jahre lang Journalisten unterhalb der technischen Möglichkeiten von professionellen Zeitungsdatenbanken recherchiert haben, soweit sie online recherchiert haben, könnte m. E. ein Ansporn sein, das in der Zukunft besser zu machen. Es ist auch eine Mahnung an Verleger und Manager von Sendern, ihren Journalisten solche professionellen Datenbanken - wie sie auf Hosts wie GENIOS oder LEXIS-NEXIS zur Verfügung zu stellen, um dem Ideal des Qualitätsjournalismus näher zu kommen und den Journalisten das Leben etwas zu erleichtern.